Mittwoch, 1. März 2017

Cruelty von Scott Bergstrom | Rezension


Scott Bergstrom: Cruelty - ab jetzt kämpfst du allein
Übersetzt von Christiane Steen
Thriller
Rowohlt Taschenbuch Verlag (17.2.2017)
ISBN 978-3-499-27266-0
432 Seiten



Inhalt
Gwen steht vor der schwersten Aufgabe ihres Lebens. Ihr Vater scheint nicht der zu sein, den sie kannte. Nachdem er im Ausland bei einem Auftrag als CIA-Agent verschwindet, geben seine Kollegen bald die Hoffnung auf ein Wiedersehen auf. Die junge Gwen will das nicht zulassen und begibt sich auf eigene Faust auf die Suche nach ihm. 

Lesegrund und Äußerliches 
Ich bin durch eine Leserunde bei Lovelybooks auf das Buch aufmerksam geworden und war gleich daran interessiert es zu lesen. Als es dann bei mir ankam, war ich vom quietschorangenen Buchschnitt und dem rückblickend absolut passenden Cover sehr angetan.
Die Einteilung in die Kategorie Thriller passt meiner 
Meinung nach nur bedingt.

Formales und Einstieg
Der Einstieg fiel mir durch den flüssigen Schreibstil des Autors leicht. Man braucht nicht lange, um sich in der Geschichte einzufinden. Das Buch war durchgehend spannend und ich war mir sehr lange unsicher, ob die Protagonistin mit ihrem Vorhaben Erfolg haben wird, oder nicht. 

Charaktere
Das Buch erzählt eine fesselnde Geschichte rund um die junge (17 jährige) Protagonistin Gwendolyn. Das Verschwinden ihres Vaters hat das dunkle Etwas "Cruelty" in ihr geweckt. So beginnt für sie die Wandlung vom "unschuldigen" Teenager zum knallharten Killer. 
Sie wird von verschiedenen Charakteren begleitet, doch über die erfährt man nicht allzu viel. Im Fokus steht tatsächlich nur Gwen. Das liegt vor allem daran, dass man alles aus ihrer Sicht erfährt und sie sich, typisch für ihr Alter, vor allem für sich selbst interessiert. Gwen zieht ihr Ding durch und macht keine Kompromisse und genau das macht das Buch aus.

Handlung
Gwen macht sich auf die Suche nach ihrem Vater und kommt dabei irgendwie nie auf eine falsche Spur. Sie trifft immer gleich auf die passenden Leute und fährt zu den richtigen Orten. Das hat mich ein wenig enttäuscht, denn ein Misserfolg hätte der Geschichte und auch ihrem Charakter meiner Meinung nach gut getan.
Die Handlung ähnelt außerdem eher einem Actionfilm. Das meine ich ganz positiv, ich habe noch nie ein Buch erlebt, in dem mich derart extreme Handlungen und Entwicklungen so wenig gestört haben. 
Ich fand alles stimmig und auch notwendig, nur eben ein wenig zu glatt.

Ich finde, dass man schlussendlich zu früh erfährt, was mit ihrem Vater passiert ist. Für mich war diese Information das Ziel des Buches, daher passieren mir danach noch zu viele wichtige Ereignisse.

Fazit
Meine Meinung zum Buch schwankt stark und genau das finde ich so faszinierend daran. Es ist an manchen Stellen zu glatt, aber dennoch passend. 
Die Zielgruppe sind meiner Meinung nach junge Erwachsene. Die Protagonistin war mir zu jung, sie hätte auch gerne Anfang 20 sein können, was auch durchaus noch passen würde.
Sollte es einen zweiten Teil geben würde ich auch diesen lesen wollen. 

Ich kenne dich aus meinen Träumen von Clélie Avit | Rezension

Clèlie Avit: Ich kenne dich aus meinen Träumen 
Originaltitel: Je suis la
Roman
Goldmann Verlag (16. Mai 2016)
Übersetzt von Doris Heinemann
ISBN: 978-3-442-48424-9
256 Seiten


Inhalt

Elsa liegt im Koma, aber was keiner weiß: Sie hört alles! Von den nächtlichen Besuchen der Putzfrau, über die Geräte, die sie am Leben halten, bis hin zu den Ärzten, die so langsam beginnen die Hoffnung aufzugeben.
Sie hört auch, wie sich Thibault in ihr Krankenzimmer verirrt. Eine Begegnung die alles verändern soll, denn Thibault kann Elsa nicht vergessen und besucht sie von nun an häufiger. 



Äußerlichkeiten

Das Cover des Romans ist ansprechend und passend zu seinem Inhalt gestaltet. Es zeigt die dunkle Silhouette eines Frauenkopfes, darauf den Titel des Buches. Der französische Titel „Je suis la“ (deutsch: Ich bin da) passt allerdings um einiges besser, als der deutsche „Ich kenne dich aus meinen Träumen“, der leicht falsche Interpretationen hervorrufen kann.
Es handelt sich hier um das Erstlingswerk der französischen Autorin Clèlie Avit, die damit einen renommierten Talentwettbewerb gewann.


Meine Meinung

Die kurzen Kapitel wechseln zwischen Elsa und Thibault hin und her, die jeweils aus der Ich-Perspektive berichten. Das Buch ist angenehm zu lesen und wirklich kurzweilig. Gegen Ende wird es dann unerwartet noch einmal richtig spannend. 
Allgemein kann man sagen, dass trotz der eingeschränkten Perspektive von Elsa sehr kurzweilig ist. Man ist fast traurig, dass die nur 256 Seiten Kurze Geschichte so schnell vorbei ist. Aber genau das gefällt mir an diesem Buch auch so sehr, es gibt nichts überflüssiges und dennoch genug Zeit für Emotionen. 
Der Einstieg ist schnell geschafft, es gibt nur zwei Protagonisten und wenige Nebencharaktere, man braucht also nicht lange, um ganz in dem Roman zu versinken.
Obwohl die Protagonisten nicht miteinander interagieren (können), entwickelt sich eine ganz besondere Spannung zwischen ihnen.
Die Autorin schafft es hier, gefühlvoll über ein schwieriges Thema zu berichten. Dabei liegt der Fokus eher bei den Gefühlswelten der Betroffenen als um medizinische Hintergründe. Neben allen Emotionen, die Elsas Koma bei ihr selbst, ihrer Familie und ihren Freunden auslöst, geht es vor allem um Thibault. 
Sein Bruder war der eigentliche Grund für seinen Aufenthalt im Krankenhaus, denn dieser hat betrunken einen sehr schweren Unfall gebaut und Thibault schafft es einfach nicht ihm das zu verzeihen.
Ich habe das Buch an einem Abend ohne Pause durchgelesen und habe dabei gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen ist. Manchmal habe ich mich dabei erwischt, wie ich einige Seiten vorspringen wollte, um herauszufinden ob Elsa es endlich schafft aufzuwachen, aber auf diese Information muss man bis zum Ende des Buches warten. Ich muss sagen, dass mir Thibault teilweise ein wenig unsympathisch war, vor allem was seinen Umgang mit seinem Bruder angeht. Man hat auch einfach zu wenige Informationen um alle seine Handlungen vollständig nachzuvollziehen. Mich persönlich hat aber sowieso eher Elsas Schicksal interessiert.


Fazit

Trotz des schwierigen Themas handelt es sich um eher leichte Kost, die bei dem ein oder anderen vielleicht ein Tränchen und ein paar schwere Gedanken herauslockt.
Viel Handlung darf man nicht erwarten, dafür gibt es um so mehr Einblick in die Gedanken der Protagonisten.



4 von 5 Schleifchen

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Dienstag, 31. Januar 2017

Der Winterpalast von Eva Stachniak | Rezension


Eva Stachniak: Der Winterpalast
Originaltitel: The Winter Palace
Historischer Roman
Übersetzt von Peter Knecht
Insel Verlag (21. Januar 2012)
ISBN: 978-3-458-35970-8
532 Seiten




Klappentext


Geheime Gänge, verdeckte Türen, dunkle Nischen: Als die Waise Varvara als Dienstmädchen in den Winterpalast kommt, lernt sie schnell, sich ihre Verschwiegenheit und ihren aufmerksamen Blick zunutze zu machen. Keine Intrige, die ihr entginge, kein Getuschel, das ihren Ohren verborgen bliebe. Schnell wird sie zu einer der wichtigsten »Spioninnen« im Palast. Als die junge Sophie von Anhalt-Zerbst – die spätere Katharina die Große – an den Hof kommt und auf dem Weg zur Macht eine Verbündete braucht, wird Varvara ihre engste Vertraute. Schließlich erklimmt Katharina den Zarenthron – aus der unerfahrenen Fremden wird eine der mächtigsten Frauen ihrer Zeit.

(Quellenangabe:Suhrkamp/Insel)



Rezension


Als ich in der Buchhandlung stand, wollte ich ja eigentlich gar kein Buch kaufen. Ich machte mehr einen Streifzug durch die Regale, um zu sehen was es eben so gibt, als mir dieses Buch in die Hände fiel.
Ja, ich habe es dann vorrangig wegen des Covers gekauft, der Klappentext auf dem Buchrücken (ein kleiner Textauszug aus dem Buch) verrät nicht viel, außer, dass es was mit der Kaiserin Katharina zu tun hat.
Die russische Geschichte interessierte mich jetzt eher weniger. Über die Kaiserin, die später als einzige den Beinamen „die Große“ bekommen sollte, wusste ich bis dahin auch kaum etwas. 
Jetzt im Nachhinein finde ich das Cover noch besser, denn ich vermute es zeigt eben genau das, worum es im Buch geht: Katharina, auf dem Weg zum  Winterpalast, oder auch auf dem Weg zur Kaiserin. 

Dieser Weg war alles andere als einfach. Begleitet wird sie dabei im Buch von der eigentlichen Protagonisten Warwara, Tochter eines Buchbinders, die als Mündel an den russischen Hof unter Kaiserin Elisabeth gelangt. 
Warwara erzählt ihre Erlebnisse bei Hof aus der Ich-Perspektive. Ich bin eigentlich kein Fan von solchen, einseitig erzählten Romanen, aber wurde hier eines besseren belehrt.
Es liegt vermutlich daran, dass Wawara schon bald als Spitzel am Hof über alles bescheid weiß. Dadurch erzählt sie auch Sachen die nicht direkt vor ihrer Nase passieren, was die ganze Geschichte abwechslungsreich und kurzweilig werden lässt.

Auch ihre eigene Geschichte kommt dabei nicht zu kurz. Sie beschreibt zwar umfassend die Ereignisse am Hof, ist allerdings auch immer wieder mit sich selbst beschäftigt. Sie ist auch eindeutig die Protagonistin, die von Anfang an viel zu kämpfen hat.

Es gibt insgesamt 12 Kapitel und einen Epilog, die auf Jahreszahlen aufgeteilt sind. Es werden die Jahre 1743 - 1764 abgedeckt. Wenn man beachtet, dass Katharina erst 1762 Kaiserin wurde, weiß man wie lange man auf das große Ereignis hinfiebern kann, ich jedenfalls habe mich ständig gefragt, wie Katharina es so mancher verzwickter Situation noch schaffen sollte, Kaiserin zu werden. Dass es so enden würde, war ja von vornherein irgendwie klar.

Wie gesagt, ich kannte und kenne mich nicht wirklich in der Russischen Geschichte, den Traditionen und Bräuchen aus. Das hatte zumindest den Vorteil, dass ziemlich interessant für mich war. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch Geschichtsprofis ihren Spaß an der Lektüre haben würden.
Ein Nachteil war eher, dass ich die politischen Vorgänge nicht immer sofort und komplett verstanden habe. Im Nachhinein habe ich etwas recherchiert und soweit ich das jetzt feststellen konnte, stimmen die Ereignisse und Namen im groben überein, was mir bei historischen Romanen immer sehr wichtig ist. 
Ob es Warwara tatsächlich gab kann ich nicht sagen. Dadurch, dass man sie schon im Kindesalter kennenlernt, erlebt man ihre ganze charakterliche Entwicklung mit, und kann sich deshalb wirklich gut in sie hineinversetzen. Im Roman wirkt sie jedenfalls genau so real, wie alle anderen Figuren auch.
Die meiste Zeit wa ich mehr an Warwaras Schicksal, als an Katharinas Werdegang interessiert.

Das Buch liest sich erstaunlich gut und bleibt dabei sprachlich seiner Zeit angemessen. Man braucht nicht lange sich in die Geschichte einzufinden. Jedes Mal, wenn ich es aufgeschlagen habe war ich sofort in der Welt des Buches vertieft. 

Es geht um Intrigen und Lügen, um Spionage und Heimlichkeiten. Ganz so wie man sich die Situation bei Hofe vorstellt.

Ein wirklich toller historischer Roman, nicht zu trocken und mit nur wenigen Schwächen. 

4 von 5 Schleifchen!

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Sonntag, 29. Januar 2017

Kelwitts Stern von Andreas Eschbach | Rezension





Andreas Eschbach: Kelwitts Stern


Science Fiction Roman

Bastei Lübbe (12.10.2012)

ISBN: 978-3-404-20698-8

417 Seiten









Der Klappentext von Bastei Lübbe selbst hat mir nicht so gefallen, da er einen kleinen inhaltlichen Fehler hat. Sowas stört mich immer total, auch wenn es gar nicht so schlimm ist, deshalb habe ich mich selbst an einer kurzen Inhaltsbeschreibung versucht.





Inhalt






Kelwitt kommt vom Planeten Jombuur und wie es dort so üblich ist, bekommt er zu seiner Geburt einen Stern geschenkt. Um sich über seine Zukunft klar zu werden tritt Kelwitt eine Orakelfahrt zu seinem Stern, unserer Sonne, an. Allerdings stürzt er dabei auf der Erde ab. Er findet Unterschlupf bei Familie Mattek, bei der er auf sein Rettungsschiff warten will. Doch die Zeit spielt gegen ihn, denn sein Absturz ist nicht unentdeckt geblieben.





Meine Meinung


Ich habe die neuere Version von Bastei Lübbe gelesen, die ein anderes Cover hat, als die früheren Ausgaben, doch so richtig passend finde ich keines von allen. So erwartet man hier zum Beispiel ein galaktisches Abenteuer und bekommt einen kleinen, eher süßen Außerirdischen vorgesetzt.

Kelwitt kommuniziert über ein Gerät Namens Tik, das auf seiner Schulter sitzt, denn seine eigene Stimme ist für den Menschen nicht hörbar und bringt nur die Hunde zum Jaulen.
Die Gespräche zwischen ihm und Tik finde ich sehr amüsant. Leider werden sie bis zum Ende des Buches hin immer seltner und gegen Ende hätte ich da schon gerne nochmal mitgehört. Die Komik bleibt allerdings bis zuletzt erhalten, der Roman ist allgemein mit sehr viel Komik gespickt.

Die Eigenarten des Menschen findet Kelwitt interessant und so möchte er alles über „seinen“ bewohnten Planeten lernen. Diese Situation nutzt Eschbach, um ganz kurz an das Gewissen der Menschen zu appellieren. Allerdings wirken wir durch Kelwitts Augen betrachtet auch wirklich blind im Umgang mit unserem Planeten, so befürchtet er unser baldiges Aussterben, dass auch für ihn ein schlechtes Omen wäre. Kelwitt wird dabei aber keineswegs vorwurfsvoll, ihm ist unser Verhalten bloß äußerst unverständlich, was ja doch ein kleines schlechtes Gewissen beim Leser hinterlässt.

Kelwitts Abenteuer beginnt kurz vor dem Jahrtausendwechsel unserer Zeit, ein paar Tage vor Weihnachten 1999. Die allererste Fassung ist auch, so weit ich herausgefunden habe, im Jahr 1999 erschienen, also passt es, dass man im Buch einige Anspielungen auf den Jahrtausendwechsel und seine befürchteten Konsequenzen findet.

Das Buch lässt sich wirklich sehr gut und schnell lesen. So konnte ich es, auch wenn es nicht durchgehend spannend war, kaum aus der Hand legen.
Allgemein nahm der Roman eine ganz andere Richtung an, als ich erwartet habe. Ich habe oft gelesen, dass es vorhersehbar war, aber das ist meiner Meinung nach absolut nicht der Fall. Allein damit, dass das erste außerirdische Wesen, dass den Weg auf die Erde findet, ausgerechnet in Deutschland auf der Schwäbischen Alb landet, rechnet wohl niemand. Außerdem ist er ein eher unbedarftes Wesen, der weder Alf noch E.T. übermäßig ähnelt, wie ich häufiger gelesen habe. Er ist speziell und das auf seine ganz eigene Art.

Auch das Ende hat mich überrascht, wenn auch nicht durchweg positiv. Den Ansatz finde ich allerdings wirklich genial. Danach ging mir das ganze dann doch zu schnell und einfach, so wirkte es ein wenig zu konstruiert, aber da müsst ihr euch schon selbst überraschen lassen.

Es handelt sich hier nicht wirklich um Science Fiction, wie es vom Verlag deklariert wird. Bis auf den Außerirdischen mit seinem Hilfsgerät Tik befinden wir uns in der ganz normalen Welt. Tik kann zwar übersetzen und Sprachen imitieren, er weiß auf vieles eine Antwort und ist wie ein kleines Wikipedia, sonst hat es aber keine überraschenden, sciencefictionmäßige Fähigkeiten. Deshalb sollte man sich nicht von diesem Label abschrecken lassen.






Fazit


Ich mag dieses Buch wirklich sehr, auch wenn ich mir ein bisschen „mehr“ Ende gewünscht hätte. Daher gibt es von mir eine eindeutige Leseempfehlung für jeden, der ein paar Spielereien der Fantasie und hin und wieder etwas zu flachen Humor mag, daneben aber auch noch eine richtige Story bevorzugt. Ich bringe es nicht übers Herz dem Buch bloß wegen dem Ende einen Punkt abzuziehen, deshalb meine ersten 5 von 5 Schleifen!




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Freitag, 20. Januar 2017

Aquamarin von Andreas Eschbach | Rezension


















(Quelle: Arena)

Andreas Eschbach: Aquamarin
Jugendbuch
Arena (1. Juni 2015)
ISBN: 978-3-401-60022-2
408 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahre



Klappentext




Hüte dich vor dem Meer! Das hat man Saha beigebracht. Eine seltsame Verletzung verbietet der Sechzehnjährigen jede Wasserberührung. In Seahaven ist Saha deshalb eine Außenseiterin. Die Stadt an der Küste Australiens vergöttert das Meer. Wer hier nicht taucht oder schwimmt, gehört nicht dazu. So wie Saha. Doch ein schrecklicher Vorfall stellt alles in Frage. Zum ersten Mal wagt sich Saha in den Ozean. Dort entdeckt sie Unglaubliches. Sie besitzt eine Gabe, die nicht sein darf - nicht sein kann. Nicht in Seahaven, nicht im Rest der Welt. Wer oder was ist sie? Die Suche nach Antworten führt Saha in die dunkelsten Abgründe einer blauschimmernden Welt …

(Quelle: Arena)




Meine Meinung


Andreas Eschbach hat sich im Laufe meiner Lesekarriere zu einem meiner Lieblingsautoren entwickelt und die Erfahrung hat gezeigt, dass man mit Büchern von ihm eigentlich nichts falsch machen kann.
Demnach lag die Latte recht hoch, als ich dieses Buch zur Hand nahm, denn schon der Klappentext verspricht ein richtig schönes Abenteuer.

Das Buch lässt sich angenehm lesen, man merkt fast gar nicht wie man Seite für Seite immer weiter ließt. Eine Eigenschaft, die ich an Andreas Eschbachs Büchern sehr zu schätzen weiß ist, dass sie immer fesselnd sind. Es lässt sich schnell lesen, obwohl es thematisch anspruchsvoll ist.


Er schafft es mit seinem flüssigen Schreibstil sogar über kleine Längen im Buch hinwegzutäuschen. Es handelt sich nicht wirklich um Längen, man wartet allerdings die ganze Zeit auf den großen Knall, auf die richtige Handlung, es wirkt alles wie eine kleine Vorgeschichte. Erst in den letzten Kapiteln wird auch die eigentliche Handlung richtig spannend, davor war ich mehr von der Zukunftsvision und den Charakteren fasziniert.

Wir befinden uns im Jahr 2151, also in einer nicht allzu fernen Zukunft. Allerdings haben sich in dieser Zukunft Zonen gebildet, die sich auf alte Traditionen besinnen, so dass einem das Leben der Protagonistin, bis auf ein paar futuristische Gadgets gar nicht so fremd vorkommt.
Der Autor hat hier eine wunderbar plausible Zunkuftsvariante erschaffen über die es sich lohnt nachzudenken.

Sahas Gabe, die schon im Klappentext erwähnt wird, lässt eigentlich eine viel abenteuerlichere Geschichte vermuten, so dreht sich zwar eigentlich alles um genau diese Fähigkeit von ihr, so wirklich zum Einsatz kommt sie aber nur selten. So wird ihr Talent ein wenig verschwendet.

Es gibt außerdem nur einen richtigen Handlungsstrang, man ist quasi durchgehend an Sahas Seite. Ein Blick aus einer anderen Perspektive fehlt mir ein bisschen.



Fazit


Also wie bereits erwähnt, man kann hier nichts falsch machen, das Buch ist durchaus lesenswert und regt zum nachdenken an. Für mich persönlich fehlt hier ein wenig Komplexität und Abenteuer. 
Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
Das Ende schreit geradezu nach einer Fortsetzung, die ich auf jeden Fall gerne lesen würde, auch wenn mein allgemeines Fazit jetzt vielleicht nicht danach aussieht.
Deshalb gebe ich hier eine Leseempfehlung, man bedenke dabei aber auch, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt.

3 von 5 Schleifchen


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Donnerstag, 19. Januar 2017

Ich und die Menschen von Matt Haig | Rezension


Zur Zeit habe ich ein Faible für außerirdische Romane und so konnte es nicht lange dauern, bis mir der Roman Ich und die Menschen von Matt Haig in die Hände fiel.

Coverbild Ich und die Menschen von Matt Haig, ISBN-978-3-423-21604-3

(Quelle: dtv)
Matt Haig: Ich und die Menschen
Originaltitel: The Humans
Roman
Übersetzt von Sophie Zeitz
dtv Verlagsgesellschaft (21. August 2015)
ISBN: 978-3423216043
352 Seiten



Klappentext

In einer regnerischen Freitagnacht wird Andrew Martin, Professor für Mathematik in Cambridge, aufgegriffen, als er nackt eine Autobahn entlangwandert. Professor Martin ist nicht mehr er selbst. Ein Wesen mit überlegener Intelligenz und von einem weit entfernten Stern hat von ihm Besitz ergriffen. Dieser neue Andrew ist nicht begeistert von seiner neuen Existenz. Er hat eine denkbar negative Meinung von den Menschen. Jeder weiß schließlich, dass sie zu Egoismus, übermäßigem Ehrgeiz und Gewalttätigkeit neigen. Doch andererseits: Kann eine Lebensform, die Dinge wie Weißwein und Erdnussbutter erfunden hat, wirklich grundschlecht und böse sein? Und was sind das für seltsame Gefühle, die ihn überkommen, wenn er Debussy hört oder Isobel, der Frau des Professors, in die Augen blickt?
(Quelle: dtv)





Meine Meinung

Das Cover gefällt mir wirklich gut und war auch Teil meiner Leseentscheidung, doch gibt es meiner Meinung nach nicht die Stimmung des Inhalts wieder. Denn so düster wie es scheint geht es im Buch nicht zu.
Ganz im Gegenteil, es beginnt mit viel Witz und Leichtigkeit. Ein Außerirdischer schlüpft in die Rolle des Professors Andrew Martin, um dessen Forschungsergebnisse zu vernichten. Forschungsergebnisse, mit denen der Menschheit ein nicht zu verantwortender technischer Fortschritt möglich wäre.

Das Wesen kommt also in Gestalt von Professor Andrew Martin auf die Erde und ist so gar nicht begeistert. Die Menschen haben unter seinesgleichen einen denkbar schlechten Ruf und nur wegen einer kleinen Dummheit wird er nun dazu verdonnert diese Aufgabe auf der Erde zu erfüllen. Er landet in einer kleinen, typischerweise verkorksten Familie und hat einige Schwierigkeiten sich zurecht zu finden, denn schließlich soll keinem auffallen wer oder was er in Wirklichkeit ist.
Die Art und Weise, wie das Wesen die Welt mit ihren Menschen kennenlernt, ist lustig und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Sind wir wirklich so schlimm?
Während des Lesens kam mir häufiger der Gedanke, was sich ein Außerirdischer wohl denken muss, wenn er uns zum ersten Mal beobachtet.
So kann man sich nach einer kurzen Zeit sogar in die Rolle des Wesens hineinversetzen, ebenso wie es langsam feststellen muss, dass nicht alles auf der Erde so schlimm ist wie es zunächst scheint. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, doch der weitere Verlauf der Geschichte ist ja ersichtlich.

Etwas das mir an dem Buch nicht gefallen hat ist, dass es gegen Ende etwas abflacht. Der Witz geht beinahe verloren und eine Distanz zwischen dem Leser und dem Protagonisten entsteht, er ist und bleibt eben ein Außerirdischer.
Außerdem wird viel Kritik an der Menschheit geübt, darunter wird vor allem unsere Gewaltbereitschaft bemängelt, doch auch unser außerirdischer Protagonist scheint Gewalt und auch Mord nicht zu scheuen, ganz im Gegenteil. Auch seine wirklich guten Gründe sind hier dann eine schlechte Ausrede.

Doch hier handelt es sich um Kleinigkeiten, die am Verlauf und Inhalt der Geschichte nichts ändern. Der Roman ist geprägt von faszinierenden Charakteren, von Leichtigkeit aber auch ein wenig Tiefgang.

Von mir gibt es daher eine eindeutige Leseempfehlung und 4 von 5 Schleifchen!

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Task-Challenge



Heute habe ich noch eine Challenge entdeckt, an der ich spontan teilnehmen möchte: Die Task-Challenge von Schnuffelchens Bücher und Co.






Regeln:
Die Challenge geht von Januar bis Dezember 2017, also zwölf Monate.
Jeden Monat gibt es 3 Aufgaben. Pro erfolgreich erfüllter Aufgabe gibt es 1 Los.
Die Aufgabe gilt als erfüllt, wenn sie im angegeben Monat rezensiert und der Link über das Formular eingereicht wurde. (Ihr könnt also vorlesen und planen, wenn ihr wisst, das es zeitlich eng wird.)
Aufgaben werden zu Beginn der Challenge für alle 12 Monate bekannt gegeben.
Die Formulare zur Eingabe eurer Links stehen immer vom 1. bis zum Monatsletzten zur Eingabe zur Verfügung. ! Neu - Die Eingabe ist nur noch bis zum Monatsletzten möglich. spätere Links zählen nicht mehr, da die Aufgaben schon vom Anfang der Challenge an, für alle Monate bekannt sind.
Die Teilnehmer- und Punkteliste werden wir nach Möglichkeit monatlich aktualisieren.
Dieses Jahr könnt ihr euch natürlich nur bei mir anmelden. Kommetieren und Fragen könnt ihr hier oder in der Facebook-Gruppe zu der ihr gern dazu stoßen dürft.
Es ist nicht schlimm, wenn man zwischendurch Mal eine Aufgabe nicht erfüllen kann. Die bisher gesammelten Lose verfallen nicht!
Ihr dürft Rezensionslinks von eigenen Blogs, sowie Booklikes, Amazon, Lovelybooks, Youtube, Goodreads und Wasliestdu einreichen. Also nicht nur Blogger dürfen teilnehmen. (Die Liste wird auf Wunsch und Prüfung erweitert)
Wenn gleich mehrere Aufgaben eines Monats auf ein und dasselbe Buch zutreffen, dann darf das Buch nur für eine Aufgabe als erfüllt gesehen werden. Bei Unsicherheiten, ob eure Bücher für die Aufgabe gehen, bitte uns fragen und auch unsere Entscheidung respektieren.
Es dürfen Bücher jeglicher Genres und Sprachen gelesen werden, die Ausgabe muss nur zur jeweiligen Aufgabe passen. (Also ist englisch, spanischen oder auch japanisch kein Problem, wenn ihr wollt :-)
Ein Einstieg in die Challenge ist jederzeit möglich, jeder kann auch noch mittendrin anfangen Lose zu sammeln. Die Lose für abgelaufene Aufgaben, können nicht nachgeholt werden.



Blogs und/oder Teilnehmer, die während der Laufzeit gelöscht werden, fallen automatisch aus der Wertung. Ihr könnt uns aber vorher kontaktieren, damit eure Punkte bestehen bleiben und wir eine Kontaktmöglichkeit haben.






Aufgaben






Januar '17

• Lies den 2. Band einer Reihe.


• Lies ein Buch, mit einem roten Cover (Pink und Rosa darf auch sein, Lila nicht!).



• Lies ein Buch, eines deutschsprachigen Autors (die erste Ausgabe des Buches muss auf Deutsch 
erschienen sein).
 Aquamarin von Andreas Eschbach


Februar '17
• Lies ein Buch, das bereits verfilmt wurde.
• Lies ein Buch, mit einem fahrbaren Untersatz auf dem Cover, zB. Fahrrad, Auto etc. (real, fiktiv oder stilistisch).
• Lies ein Buch, das entweder von einem französischen Autor geschrieben wurde und/oder in Frankreich spielt.
Ich kenne dich aus meinen Träumen von Clélie Avit

März '17
• Lies ein Buch, das nicht in Europa spielt.
• Lies ein Buch, dessen Titel in Rot auf dem Cover steht. (Rosa & Pink lassen wir auch gelten)
• Lies ein Buch, mit einem bekannten Schauplatz, den du selbst schon einmal besucht hast.

April '17
• Lies ein Buch, das in Asien, Australien oder Ozeanien spielt.
• Lies ein Buch, dessen Titel oder Cover mindestens eine Zahl enthält.
• Lies ein Buch, das mindestens 3 Lebewesen auf dem Cover hat (Mensch, Tier etc.).

Mai '17
• Lies ein Buch, in dessen Titel das Wort "Herz" vorkommt (in welcher Sprache das Wort Herz geschrieben ist, ist egal).
• Lies ein Buch, dessen Titel aus mindestens 4 Wörtern besteht.
• Lies ein Buch, auf dessen Cover zwei Menschen des gleichen Geschlechts abgebildet sind.

Juni '17

• Lies ein Buch, mit dessen Autor du schon Kontakt hattest (Lesung, Facebook, Mail etc.).
• Lies ein Sommerbuch (entweder spielt es im Sommer oder hat 'Sommer' im Titel)
• Lies ein Buch, dessen Ersterscheinung maximal 1 Jahre her ist.


Juli '17
• Lies ein Buch, dessen Titel oder Cover etwas mit Wetterphänomene zu tun hat (Schnee, Nebel, Regen, …).
• Lies ein Buch, dessen Titel 2-sprachig ist - Englisch & Deutsch (z.B. Breathe - Flucht nach Sequoia).
• Lies ein Buch, das das Debüt des jeweiligen Autors war.


August '17
• Lies ein Buch, dessen Cover einen oder mehrere Sterne enthält (ob stilistische Sterne oder Sternbilder, Sternenhimmel, alles ist erlaubt).
• Lies ein Buch, das in einer deutschen Großstadt spielt (ab 500.000 Einwohner, laut Wikipedia).
• Lies ein Buch, dessen Autor/in bereits mehr als 10 Bücher veröffentlicht hat.


September '17
• Lies ein Buch, auf dessen Cover ein Schmuckstück zu sehen ist (Ring, Kette, Krone, …).
• Lies ein Buch, das bislang noch in keinem Verlag erschienen ist, sondern im Selbstverlag von einem Indie-Autoren veröffentlicht wurde.
• Lies ein Buch, in dem es um Mythologie oder Religion geht.


Oktober '17
• Lies ein Buch, dessen Coverbild in Schwarz/Weiß gehalten ist (Grautöne gehören auch dazu) !Der Titel darf in einer anderen Farbe dargestellt sein.
• Lies ein Buch, das Teil einer Reihe ist, aber nicht den 1. oder letzten Band.
• Lies ein Buch, das nicht auf diesem Planeten spielt (aber auf einem fiktiven oder tatsächlich existierenden anderen Planeten z.B. oder im Weltall, auf einem Raumschiff etc.).


November '17
• Lies ein Buch, mit mindestens 400 Seiten.
• Lies ein Buch, das nur als eBook erschienen ist. (Dabei gibt es keine Mindestseitenzahl. Auch wer sich bisher dem eReader verweigert hat, kann auch gern eine der zahlreichen Kurzgeschichten im Net auswählen. Für viele Buchreihen gibt es Prequels, die kurz und gratis von den Verlagen zur Verfügung stehen.)
• Lies ein Buch, das gleichgeschlechtliche Paare/Liebe thematisiert.


Dezember '17
• Lies ein Buch, dessen Titel aus nur einem Wort besteht (auch keine zusätzlichen Artikel oder Untertitel).
• Lies ein Buch, dessen Ersterscheinung mindestens 5 Jahre her ist.
• Lies ein Buch, das Weihnachten thematisiert.